Persönliche Erklärung von Martina Benzel-Weyh zur Stadtratssitzung am 22. Oktober 2020

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MARTINA BENZEL-WEYH

Stadträtin der Coburger Liste

Coburg, 22. Oktober 2020

PERSÖNLICHE ERKLÄRUNG

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sauerteig,

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Stadtrates zu Coburg,

sehr geehrte Amtsleiterinnen und Amtsleiter,

sehr geehrte Vertreter*innen der Medien,

ich möchte Ihnen und euch heute mitteilen, dass ich zum Ablauf des Monats November 2020 mein Mandat als Stadträtin im Stadtrat zu Coburg niederlegen werde.

2019 erkrankte ich ernsthaft an Brustkrebs und wurde Gott sei Dank wieder gesund.

Wenn man so eine Krankheit überstanden hat, wird man bisweilen sehr nachdenklich, vor allem, wenn man merkt, dass der Stress gerade im Moment höher einzustufen ist, als vor der Entdeckung der Krankheit. Darüber hinaus merkte ich, dass die Belastbarkeit auch nicht mehr so ganz die „alte“ ist.

So habe ich mich – nach vielen nachdenklichen Momenten, Abwägungen und Gesprächen mit meinem Mann, meiner Familie und Freunden – dazu durchgerungen, diese Entscheidung zu treffen.

Dafür kann ich nur um Ihr und euer Verständnis bitten.

Natürlich wird sich jetzt vielleicht der eine oder andere die Frage stellen, warum ich denn überhaupt für den Stadtrat kandidiert habe. Diese Frage kann ich durchaus verstehen.

Diese Zeit des Wahlkampfes war für mich eine „Wiederaufbauzeit“, in der zwar noch Therapien liefen, aber alles im Großen und Ganzen zu handeln war. Ich war sehr gerne OB-Kandidatin und bin sehr gerne Stadträtin für unsere noch junge Coburger Liste.

Ich bin sehr stolz auf die neu entstandene Wählergruppierung und dankbar für den Einsatz aller – vor allem auch beim Sammeln der Unterstützungsunterschriften.

Wir haben es geschafft, in den Stadtrat zu Coburg einzuziehen, ohne dass wir eine überregionale Partei im Hintergrund haben. Die Stadt und die Stadtpolitik liegen mir immer am Herzen, das haben sie schon 2008 getan, als ich mit meinem politischen Engagement begann, auch 2014, als ich in den Stadtrat zu Coburg gewählt wurde und das wird auch weiterhin so bleiben. Ich werde die Geschicke der Stadt von Herzen gerne aus der 2. Reihe verfolgen und bleibe natürlich ebenso gerne „Mitglied“ unserer Coburger Liste.

Ich bin nicht die erste Stadträtin, die aus persönlichen Gründen den Stadtrat verlässt und werde sicherlich auch nicht die letzte sein. Der Sitz der Coburger Liste im Stadtrat zu Coburg bleibt uns erhalten, Wolf-Rüdiger Benzel wird als Listen-Zweiter der Kommunalwahl 2020 nachrücken. Ich wünsche ihm dafür alles Gute – von Herzen.

Viele Entscheidungen durfte ich in den vergangenen sechseinhalb Jahren mitgestalten, die Gefühlspalette diesbezüglich kann mal „von himmelhoch jauchzend zu Tode betrübt“ beschreiben. Manchmal war ich Teil einer Mehrheit bei unseren Abstimmungen, oft auch einmal „dagegen“. Meine Entscheidungen konnte ich immer frei, unabhängig und nach bestem Wissen und Gewissen fällen, wofür ich sehr dankbar bin und was in unserer Zeit – leider auch in Teilen Europas – nicht immer selbstverständlich ist.

Nun bleibt mir noch, vielen Menschen zu danken:

  • Zunächst danke ich allen unseren Wähler*innen, deren Stimmen und Vertrauen uns den Sitz im Stadtrat ermöglicht haben. Wir werden auch weiterhin Wort halten.
    • Des Weiteren möchte ich allen Kolleg*innen das „alten“ und „neuen“ Stadtrates danken, die mich auch durch meine schwere Zeit getragen haben – über alle Parteigrenzen hinweg. Gerade auch die Kollegen, mit denen man häufig über Sachthemen gestritten hat, haben sich als empathische Unterstützer herausgestellt. Eine große Stärke in unserem Stadtrat, auf die wir stolz sein können.
    • Ebenso danke ich allen Amtsleiterinnen, Amtsleitern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Stadt und ihren Töchtern. Hier wurden meine Fragen immer mit offenen Ohren und Interesse wahrgenommen und mit Sachverstand und Umsicht beantwortet.
    • Danken möchte ich natürlich auch meinem Mann, Wolf-Rüdiger Benzel, der mir stets ein aufrichtiger und treuer Freund und Begleiter war und ist und mir den Rücken gestärkt hat. Auch unseren Kindern danke ich für ihre Unterstützung und ihr Verständnis für meine „Fehlzeiten“ zu Hause.
    • Nun werde ich ab 1. Dezember „nur noch“ Konrektorin bzw. Lehrerin an unserer Heiligkreuz-Mittelschule sein. An dieser Stelle möchte ich meiner Chefin und unserem tollen Kollegium danken, dass sie mich in meiner Stadtratstätigkeit immer wohlwollend unterstützt haben.

Nun wünsche ich mir, dass weiterhin gute Entscheidungen im Sinne der Demokratie und zum Wohle unserer Stadt und ihren Bewohner*innen getroffen werden, wir und Sie alle gesund bleiben und ausreichende Momente der Entspannung und Muße finden und wir mit Umsicht, Verstand, aber auch einer gewissen Gelassenheit diese schwierigen Zeiten überwinden werden.

Ich danke für alles und Ihr und euer Verständnis.

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